Das Sinfonieorchester des HvB spielte in diesem Jahr zwei ganz besondere Sinfoniekonzerte: In einer erstmaligen Kooperation mit der Johanneskantorei aus Köln-Klettenberg wurde Mendelssohns berühmter „42. Psalm“ aufgeführt – ein für Chor wie Orchester sehr anspruchsvolles Werk, das schon zu Lebzeiten des Komponisten häufig aufgeführt und auch vom selbstkritischen Mendelssohn als eine seiner besten Kirchenkompositionen eingeschätzt wurde. Robert Schumann urteilte, das Werk sei „die höchste Stufe, die er [Mendelssohn] als Kirchenkomponist, ja die neuere Kirchenmusik überhaupt, erreicht hat“
Passend dazu bot das Orchester noch den Finalsatz aus der „Rheinischen“ Sinfonie von Robert Schumann (mit der berühmten Schluss-Fanfare, die heute in der Kölner Philharmonie immer zum Ende der Pausen ertönt) und den langsamen Satz aus der 1. Sinfonie von Nils Gade, der aufgrund eben dieser Sinfonie von Mendelssohn nach Leipzig zum weiteren Studium eingeladen und auch von Robert Schumann hoch geschätzt wurde – was sich wiederum in Schumanns „Nordischem Lied (Gruß an G.)“ widerspiegelt, mit dem das Konzert eröffnet wurde.
Diese „romantische Leipzig-Connection“ wird von der Johanneskantorei noch ergänzt mit der bekannten Mendelssohn-Motette „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ und dem „Abendlied“ von Josef Rheinberger. Damit ist dieses Programm einerseits ein Konzert mit romantischer geistlicher Musik, andererseits auch eine geistliche Abendandacht (in der Tradition der englischen „Evensongs“) mit einzelnen instrumentalen Stücken.