Offene Münder, verschämte Blicke aus dem Fenster.
08.01.2020
Die junge, aus Graz stammende Performance Künstlerin beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit den eigenen körperlichen und psychischen Grenzen. „Ich muss meine eigenen Grenzen immer anpassen – Versagen als ständiger Begleiter“ –so Schaller. Ihre Arbeit umfasst Performance Kunst, Filmkunst und Installationen. Aufgeweckt, lebensfroh und voller Energie. Eva-Maria Schaller zieht die Schülerinnen in ihren Bann. Sie steht nicht monoton vorne vor der Tafel, nein! Sie hüpft, legt sich aufs Pult und spricht die Schülerinnen direkt an. Sie schaut ihnen direkt in die Augen, gibt ihnen Aufgaben. „Ich muss meine eigenen Grenzen immer anpassen – Versagen als ständiger Begleiter“Jeder ist inkludiert, jeder gespannt, wann die Künstlerin auf sie zeigt. Los gehts – das erste Grenzen austesten - herausfinden, was Performance Kunst ist. Das bloße beschäftigen mit nur einem einzigen DinA4 Papier, eine Minute lang, alleine, den ganzen Raum nutzen, verschiedene Ebenen bespielen. Alle machen es auf verschiedene Art und Weisen. „Ihr wisst gar nicht, wie viel ihr bis jetzt schon gesehen habt!“ johlt Eva-Maria Schaller durch den Klassenraum. Die Schülerinnen, anfangs ein bisschen eingeschüchtert von der schillernden Persönlichkeit Schallers, tauen langsam auf. Die Stimmung wird lockerer, entspannter. Das Arbeiten mit dem Raum, der Architektur hat Valie Export in den 70er Jahren praktiziert. Anpassen an Gegebenheiten, die die Architektur einem bietet. Das versuchen jetzt auch die Schülerinnen des Workshops. Treppengeländer, festmontierter Tisch im oberen Foyer oder aber das große Fenster mit dem Gibbon Plakat. Jeder passt sich an, denkt an seine Umgebung – naja manche übersehen Deutungsmöglichkeiten, die die Umgebung ihrer Performance gibt. Der Workshop neigt sich dem Ende zu. Die Schülerinnen führen noch eine Performance vor. In Gruppen kommt es zu Gruppendynamischen Performances. Anpassung, Auftreten, Handlung. Alles erzählt eine Geschichte. Versuche ich etwas so zu tun als würde ich es wirklich tun oder tue ich es wirklich?
von Johanna Hölscher



